Internationales Symposium 1

"Wahrsager, Ärzte und Geheimwissenschaftler im Spanien des Goldenen Zeitalters"


Vom 9. bis 10. Juni 2016 befasst sich die achte Tagung des Forschungsnetzwerks Humanistenwissen und Lebenspraktiken im Spanien der Frühen Neuzeit in Trier aus interdisziplinärer Perspektive mit hermetischen, medizinischen, pharmakologischen und physiognomischen Wissensbeständen, die nicht nur in wissenschaftlichen Fachpublikationen sondern auch und besonderes in Geheimnis- und Problembüchern aber auch in enzyklopädischen Werken transportiert wurden. Sie will die Materialität dieser Schriften und den inflationären Gebrauch des Begriffs secretum ebenso in den Blick nehmen wie die unterschiedlichen Formen der Verbreitung der Kenntnisse über die Natur und den menschlichen Körper.

Die Netzwerktagung stellt überdies die Frage nach den Restriktions- bzw. Ausschlussmechanismen, die Geheimwissen ebenso wie Körperwissen sanktionieren. Besonderes Interesse gilt den Trägern dieser Wissensbestände –Ärzten, Apothekern Scharlatanen und profesores de secretos – sowohl in kulturhistorischer Perspektive als auch im Hinblick auf ihre literarische Repräsentation. Die Fiktionalisierung der wissenschaftlichen und kulturellen Praktiken dieser Berufsgruppen in der Literatur des Goldenen Zeitalters soll im Kontext der realhistorischen Wissensdynamiken verortet werden.

Veröffentlichungen:

Adivinos, médicos y profesores de secretos en la España áurea, hrsg. v. Folke Gernert, Toulouse: Méridiennes, 2017.

Prolog

Internationales Symposium 2

"Das böse Wissen"


Vom 21. bis 22. November 2013 fand im Palais Walderdorff in Trier die fünfte Tagung des Forschungsnetzwerks Humanistenwissen und Lebenspraktiken im Spanien der Frühen Neuzeit statt. Die Veranstaltung nahm unter dem Titel Los malos saberes - das böse Wissen eine Revision von als problematisch und gefährlich eingestufter Wissensbestände vor. Die Teilnehmer aus Deutschland, Spanien, Frankreich und England gaben in ihren Beiträgen Antwort auf die Frage, welche Lebensformen, soziale Praktiken und mit ihnen verbundenes Wissen in Konflikt mit den moralischen, ethischen und religiösen Normen der Gesellschaft des Goldenen Zeitalters in Spanien und Hispanoamerika traten?

Ein erster Schwerpunkt lag auf der Analyse unbekannter Traktate zur Dämonologie und der Textualisierung der Hexenkunst in der spanischen Literatur, etwa bei Cervantes und Quevedo (González Fernández, Teuber und García López); ein zweiter auf der Rezeption von Macchiavelli in Spanien (Matzat und Blanco). Ein weiterer interessanter Ansatz, der aus mehreren Perspektiven beleuchtet wurde, war die Frage, inwieweit Wissensbestände problematisch werden, wenn etwa Frauen Trägerinnen dieses Wissens werden (Conde und García Bermejo). Hinsichtlich der Zensur von Wissen, wurde das Konzept des Skandals besonders herausgearbeitet (Vega Ramos), die Frage nach den Restriktions- bzw. Ausschlussmechanismenwurde am Beispiel der Novellistik veranschaulicht (Albert).

Veröffentlichungen:

Los malos saberes, hrsg. v. Folke Gernert, Toulouse: Méridiennes, 2016.

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