"Humanistenwissen und Lebenspraktiken im Spanien der Frühen Neuzeit"


Das Forschungsnetzwerk Humanistenwissen und Lebenspraktiken im Spanien der Frühen Neuzeit entstand im Jahre 2008 auf Initiative von Pedro Cátedra und Christoph Strosetzki. Die Gründungssitzung fand im Januar 2008 in Salamanca anlässlich eines von Pedro Cátedra moderierten Arbeitsgespräches statt. Hieran nahmen neben Christoph Strosetzki, die Forscher Mechthild Albert, Folke Gernert, Wolfgang Matzat, Katharina Niemeyer, Bernhard Teuber und Horst Weich als Vertreter deutscher Universitäten und Forschergruppen teil; die spanische Seite wurde vertreten von Emilio Blanco, Fernando Bouza, Aurora Egido und María José Vega. Bei dieser Gelegenheit wurden die Grundfeiler der Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Forschern und ihren Projektgruppen gelegt und die dem gemeinsamen Projekt zu Grunde liegenden Forschungsinteressen umrissen.

Das Forschungsnetzwerk organisiert jährlich wissenschaftliche Tagungen in unterschiedlichen spanischen und deutschen Städten. Die überaus fruchtbare Kollaboration stützt sich auf den Austausch von Professoren, Doktoranden und jungen Nachwuchswissenschaftlern und manifestiert sich überdies durch die Herausgabe von Sammelbänden. Das Netzwerk widmet sich der Erforschung der Verbindungen zwischen Wissen, Erfahrung und kulturellen Praktiken der Frühen Neuzeit und deren Textualisierung und Fiktionalisierung unter besonderer Berücksichtigung der Subjektkonstitution. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Analyse der Grenzen und der Dialektik von legitimen und illegitimen Wissen, Experten und Laien, Institutionen und Marginalisierten sowie der Untersuchung von verbotenen und okkulten Wissensbeständen. Ziel ist eine kritische Beschreibung der Wissenstechnologien und der diskursiven Techniken und Instrumente, die im voraufklärerischen Europa Wissen und Macht produzieren. Humanistenwissen versteht sich demzufolge weder als Erbe oder Depot der Texte und Kenntisse der Antike noch als Quelle, sondern vielmehr als Gebrauchsraum, der Konflikte und Neuinterpretationen herausfordert.

Das Forschungsnetzwerk Humanistenwissen und Lebenspraktiken im Spanien der Frühen Neuzeit macht es sich zur Aufgabe, neue Perspektiven zur Erforschung einer Schlüsselepoche der europäischen Geschichte zu erarbeiten, der Zeit der Wiedergewinnung und Wiederentdeckung der klassischen Antike, der Entwicklung des Buchdrucks, der Entdeckung Amerikas, der Konsolidierung der Reformation und der Gestaltung der modernen Episteme.

Kooperationspartner:

  • Mechthild Albert, Bonn
  • Emilio Blanco Gómez, Madrid (Rey Juan Carlos)
  • Pedro Cátedra García López, Girona
  • Wolfgang Matzat, Tübingen
  • Christoph Strosetzki, Münster
  • Bernhard Teuber, München
  • María José Vega, Barcelona (Universitat Autònoma)
  • Robert Folger, Heidelberg
  • Jorge García López, Girona
  • Aurora Egido, Zaragoza
  • Alberto Montaner, Zaragozer

Durch Mitglieder organisierte Tagungen des Netzwerkes:

  • Saberes humanísticos y formas de vida. Usos y abusos, Zaragoza, 15-17.12.2010. (Aurora Egido)
  • Sociabilidad y literatura en el Siglo de Oro, Bonn, 15.-17.6.2011. (Mechthild Albert)
  • Conflicto entre los saberes, Mickeln (Düsseldorf), 3.-5.11.2011. (Christoph Strosetzki)
  • Los pecados profesionales en el Renacimiento, Fundación José Antonio de Castro, Madrid, 21-22.2.2013. (Emilio Blanco)
  • Los malos saberes, Trier, 21-22.11.2013. (Folke Gernert)
  • Saberes (in)útiles: El enciclopedismo literario áureo entre acumulación y aplicación, Bonn, 20.-22.11.2014. (Mechthild Albert)
  • Saber y callar. Expurgación, autocensura y silencio cultural en la temprana edad moderna, Universidad Autónoma de Barcelona, 16.-17.4.2015. (María José Vega)
  • Adivinos, médicos y profesores de secretos en la España áurea, Trier 9.-10.6.2016. (Folke Gernert)
  • De la magia al escepticismo: Literatura, ciencia y pensamiento en los siglos XVI y XVII, Girona, 8.-9.6.2017. (Jorge García López)
  • Ciencias de la vida y literatura en la temprana modernidad, Heidelberg, 22-23.11.2018. (Robert Folger)
  • La Autoridad de los saberes: El letrado, Münster, 24-25.9.2019. (Christoph Strosetzki)